Im roten Zentrum Australiens

08.-11.09.2013

Frühling im Outback

Frühling im Outback

Auch wenn uns Alice Springs sehr gut gefällt, wird es Zeit, weiter ins rote Zentrum Australiens vorzudringen. 355 km in südwestliche Richtung, wofür unser Routenplaner etwas mehr als 7 Stunden veranschlagt, soll es heute gehen. Das bedeutet um 7 Uhr Tagwache.

unsealed road

unsealed road

Ein großer Teil der uns bevorstehenden Straßen heute ist „unsealed“ (nicht asphaltiert), und auch wenn die junge Dame in der Touristinfo von „phantastischen Straßenverhältnissen“ gesprochen hat, so trauen wir der Sache nicht so ganz und halten uns nur kurz in der West Mac Donell Range auf.

Simpson Gap

Simpson Gap

Diese insgesamt 644 km lange Gebirgskette aus rotem Sandstein ist an machen Stellen von tiefen Einschnitten unterbrochen und der Simpson Gap ist einer dieser eindrucksvollen Spalten, die wir nicht verpassen wollen. Aber zu mehr als einen Fotostopp reicht es dann doch nicht – die prompt auftretenden Fliegenschwärme vertreiben uns bald wieder.

ganz schön tief

ganz schön tief

Doch an der Ormiston Gorge können wir einer kleinen Wanderung zum vielgerühmten Aussichtpunkt nicht widerstehen. Gegen die natürlich auch hier vertretenen Fliegen sind wir mit unseren Kopfnetzen gut gerüstet. Diese erweisen sich im Outback als sehr hilfreich.

neueste Mode im Outback

neueste Mode im Outback

Danach geht es holprig weiter auf der „Red Center Road“. Wir lassen die wunderschöne Landschaft an uns vorbeiziehen und haben das Glück hier unsere ersten wilden Pferde anzutreffen. Die auf den Straßentafeln angekündigten Kamele zeigen sich leider nicht.

Wildpferde

Wildpferde

Am späten Nachmittag erreichen wir dann den Campingplatz im Kings Canyon und wenig später schon steht unser Nachtlager, ehe wir uns auf den Weg zum empfohlenen Sonnenuntergangs-Aussichtspunkt machen.

der Kings Canyon in der Ferne

der Kings Canyon in der Ferne

Nach einer überraschend guten Nacht im Zelt läutet am nächsten Morgen schon um 6 Uhr der Wecker. Wir wollen den „Kings Canyon Rim Walk“ gehen, der mit 3-4 Stunden veranschlagt ist, und die Aussicht auf Hitze und Fliegen lässt uns der der Empfehlung folgen, die Wanderung am frühen Morgen zu beginnen.

auf der Rim

auf der Rim

Nach einem kurzen steilen Aufstieg, geht es entlang des Canyonrandes. Das immer wechselnde, atemberaubende Panorama lässt keine Müdigkeit aufkommen. Unglaublich, was Mutter Natur hier entstehen hat lassen.

Naturschauspiel

Naturschauspiel

Eine tiefe Schlucht mit steilen Felsabbrüchen, wunderschöne von Wind und Wetter geformte Steinskulpturen und eine Vielfalt an Pflanzen und Farnen, die wir in dieser kargen Gegend nicht erwartet hätten.

vor vielen Jahren gespalten

vor vielen Jahren gespalten

Sogar ein kleiner „Garten Eden“ ist hier zu finden und obwohl natürlich noch viele andere Wanderer diese Touristenattraktion besuchen, haben wir Glück und können dieses Kleinod ganz alleine genießen.

allein im Garten Eden

allein im Garten Eden

Wir besuchen alle möglichen Aussichtspunkte und kommen danach verschwitzt, etwas müde, aber vor allem begeistert von den erlebten Eindrücken zu unserem Auto zurück. Dort gönnen wir uns eine kurze Rast, ehe es auf vier Rädern weiter geht.

Rastplatz mit Emu

Rastplatz mit Emu

325 km und knapp vier Stunden Autofahrt trennen uns jetzt noch vom absoluten Highlight dieser Fahrt ins Outback. Der heilige Berg der Anangu Aborigines, der Uluru (Ayers Rock), wartet auf uns.

der erste Blick

der erste Blick

Etwa drei Kilometer lang und bis zu 2 km breit hebt er sich 348 m von der ihm umgebenden Dünenlandschaft ab. Riesig und beeindruckend erscheint er uns, fast unwirklich, wie eine Kulisse eines längst abgedrehten Films, die vergessen wurde.

ein anderer Blickwinkel

ein anderer Blickwinkel

Wieder suchen wir uns ein Schlafplätzchen am Campingplatz – die Zimmer hier sind unverschämt teuer – und machen uns danach auf, um das vielgerühmte Schauspiel des Sonnenuntergangs zu erleben.

unser ganz privater Sonnenuntergang

unser ganz privater Sonnenuntergang

Zwei Nächte haben wir hier am Campingplatz gebucht und so können wir am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, die zweite Hauptsehenswürdigkeit in der nahen Umgebung besuchen. 30 km entfernt vom Uluru ragen die „Kata Tjuta“ (von ihren europäischen Entdeckern „die Olgas“ genannt), aus der Ebene empor. Auch diese Gesteinsformation wird von den traditionellen Besitzern, den Anangu, für Rituale verwendet. Daher ist nur ein Teil davon für Touristen zugänglich.

Kata Tjuta

Kata Tjuta

Schon bei unserer Anfahrt wird von der Ferne der Aborigines Name verständlich, der soviel wie „viele Köpfe“ bedeutet, obwohl uns die „Köpfe“ eher an riesige Maulwurfshügeln erinnern. Vier Wanderwege sind markiert, wobei zwei davon Aussichtpunkte am „Valley of the Winds Walk“ sind.

ausgeschwemmt

ausgeschwemmt

So können wir behaupten, alle hier möglichen Wanderungen absolviert zu haben. Wobei das „Tal des Windes“ seinen Namen alle Ehre macht, was uns im weiteren Verlauf der Wanderung wenigstens die Fliegen von Leib hält.

Weitblick

Weitblick

Und hier gelingt es uns, unser Fotoalbum um ein weiteres, hier beheimatetes „Wildtier“ zu erweitern. Die ersten frei lebenden Sittiche zeigen sich und mit ein wenig Geduld können wir sie auch auf unseren Chip bannen.

eine junge Familie

eine junge Familie

In immer neuen Blickwinkeln zeigt sich die Landschaft und schafft so eine Fülle an Fotomotiven, die unsere Kamera zum „klicken“ bringt.

Farbenspiel der Sonne

Farbenspiel der Sonne

So sind wir im Laufe des Abends eine ganze Weile damit beschäftigt, die Anzahl unserer Bilder auf ein „erträgliches Maß“ zu reduzieren, ehe wir es uns dann für eine weitere Nacht in unserem kleinen Zelt gemütlich machen.

fast fertig

fast fertig

Langsam gewöhnen wir uns an das frühe Aufstehen. Wobei mir die Dunkelheit und Kälte um 6 Uhr gar nicht einlandend erscheinen. Aber heute steht die 10,6 km lange Umrundung des Uluru am Programm, und auch wenn es „nur“ ein ebener Weg ist, verspricht die Wettervorhersage doch einen heißen Tag.

Seitenwechsel

Seitenwechsel

Deshalb ist unser Zelt samt Ausrüstung bald wieder im Auto verpackt und wir reihen uns in die Gruppe der Wanderer ein, die vom allgemeinen Parkplatz losziehen. Doch es dauert nicht lange und dann können wir fast alleine den riesigen Felsens genießen.

durchlöchert

durchlöchert

Der Aufstieg auf den Felsen ist zwar noch erlaubt, aber heute wegen des starken Windes gesperrt. Die Aborignes selbst würden nie auf den Berg klettern und ersuchen auch die Besucher davon Abstand zu nehmen.

der Aufstieg ist gesperrt

der Aufstieg ist gesperrt

Einige Tafeln informieren über die den Anangu besonders heiligen Stellen, und die Wanderer werden gebeten, dort keine Fotos zu machen. Da uns jedoch im Laufe der Umrundung die Motive nicht ausgehen, fällt es uns nicht schwer, dieser Bitte Respekt zu zollen und ab und zu den Apparat in der Tasche zu belassen.

stimmungsvolle Wasserstelle

stimmungsvolle Wasserstelle

Wie versprochen, wird es im Laufe der Wanderung recht warm und wir sind froh, noch vor Mittag unser Auto wieder erreicht zu haben. Auch die Fliegen scheinen sich in der Hitze der Sonne zu vermehren und so flüchten wir ins Auto, um unsere Reise durchs rote Herz Australiens fortzusetzen.

weiter geht es

weiter geht es

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